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Mehr InformationenMythen und Fakten im Check
Hier erfährst du wichtiges Wissen und Tatsache zu diesem Virus, das in den letzten Jahren auch in Deutschland an Bedeutung gewonnen hat. Denn die West-Nil-Virus Erkrankungen beim Pferd 2024 massiv gestiegen in Deutschland. Du bekommst hier einen Überblick zu Symptomen, der Impfung und der realistischen Bedrohung, die vom Virus ausgeht — diese Folge ist vollgepackt mit praktischen Informationen, die dir helfen werden, dein Pferd bestmöglich zu schützen.
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts “Kernkompetenz Pferd”! Ich bin Dr. Veronika Klein, und heute erkunden wir gemeinsam mit dir und meiner Kollegin Dr. Lena Kottmeier von PFERDE PRAXIS WISSEN ein hochaktuelles Thema: das West-Nil-Virus bei Pferden.
Also, macht es dir bequem und erweitere einfach dein Wissen zum West-Nil-Virus:
West-Nil-Virus verstehen: Vom Vogel zur Mücke zum Pferd
Das West-Nil-Virus mag für viele von uns noch wie ein exotischer Eindringling klingen, aber in Wahrheit ist es längst in Deutschland angekommen. Ursprünglich in der West-Nil-Region Ugandas entdeckt, hat sich dieses Virus auf die Reise begeben, die es bis zu unseren Pferden in Deutschland führte.
Aber wie konnte sich das Virus verbreiten, wie funktioniert es überhaupt und vor allem wie schützt du dich, dein Pferd und deine Umgebung davor?
Der Weg des West-Nil-Virus ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen Vögeln, Mücken und Säugetieren — in unserem Fall Pferden. Es beginnt mit infizierten Vögeln, die das Virus in sich tragen. Diese Vögel werden von Mücken gestochen, die dann zu Überträgern, sogenannten Vektoren, werden. Wenn diese infizierten Mücken anschließend ein Pferd stechen, kann das Virus übertragen werden. Was diesen Übertragungsweg so besonders macht, ist die Tatsache, dass Pferde sogenannte Fehlwirte sind. Das bedeutet, sie können sich zwar infizieren und erkranken, aber das Virus vermehrt sich in ihnen nicht in dem Maße, dass sie es an andere Pferde oder Menschen weitergeben könnten.
Es ist also eine Einbahnstraße: von der Mücke zum Pferd, aber nicht vom Pferd zu anderen Tieren oder Menschen.
Jedoch betrifft das West-Nil-Virus nicht nur Pferde. Es ist eine Zoonose, das heißt, auch Menschen können sich über die Mücke infizieren. Obwohl die meisten menschlichen Infektionen mild verlaufen, kann es in seltenen Fällen zu schweren Erkrankungen kommen. Das unterstreicht die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes in der Bekämpfung des Virus. Zur Zeit gibt es auch keinen Impfstoff für Menschen.
Diese Eigenschaft des Virus hat wichtige Konsequenzen für den Umgang mit der Krankheit. Zum einen bedeutet es, dass infizierte Pferde keine Gefahr für andere Pferde oder Menschen darstellen. Du musst also keine Angst haben, dein erkranktes Pferd zu pflegen oder zu berühren. Zum anderen erklärt es, warum die Bekämpfung des Virus so stark auf die Kontrolle der Mückenpopulation und den Schutz vor Mückenstichen ausgerichtet ist.
Interessanterweise spielt das Klima eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des West-Nil-Virus. Mit dem Klimawandel und den damit einhergehenden milderen Wintern können mehr Mücken überleben und das Virus von Jahr zu Jahr weitertragen. Das erklärt auch, warum wir in den letzten Jahren vermehrt Fälle in Deutschland sehen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht jeder Mückenstich gleich gefährlich ist. Nur ein kleiner Teil der Mücken trägt tatsächlich das Virus in sich. Und selbst wenn ein infiziertes Pferd gestochen wird, entwickeln nicht alle Pferde Symptome. Tatsächlich zeigen nur etwa 8% der infizierten Pferde klinische Anzeichen der Krankheit.
Das West-Nil-Virus ist also ein faszinierendes Beispiel dafür, wie komplex die Beziehungen in der Natur sind und wie verschiedene Faktoren — von Zugvögeln über Mücken bis hin zum Klimawandel — zusammenspielen, um eine Krankheit zu verbreiten. Für dein Pferd ist es wichtig, dass du diesen Zusammenhang verstehst, damit du die richtigen Schutzmaßnahmen ergreifen kannst.
Aber was bedeutet das alles für dich und dein Pferd? Es bedeutet, dass du wachsam sein musst, und wie ein Adler die Situation beobachtest . Das West-Nil-Virus ist zwar in Deutschland angekommen, aber du hast Möglichkeiten, dein Pferd zu schützen. Indem du die Übertragungswege verstehst, kannst du gemeinsam mit deinem Tierarzt gezielt Maßnahmen ergreifen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.
In den folgenden Abschnitten werden wir uns gemeinsam genauer ansehen, wie sich eine West-Nil-Infektion bei Pferden äußert, welche Präventionsmaßnahmen du ergreifen kannst und wie wir gemeinsam — Pferdemensch und Tierärzte — gegen diese Krankheit vorgehen können. Denn Wissen ist der erste Schritt zum Schutz unserer Pferde.
Symptome erkennen: Wann dein Pferd gefährdet sein kann
Du kennst dein Pferd am besten und erkennst Veränderungen im Verhalten oder im Gesundheitszustand deines Pferdes als erstes. Bei einer möglichen West-Nil-Infektion ist deine Aufmerksamkeit besonders gefragt, denn je früher die Symptome erkannt werden, desto besser sind die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung. Worauf musst du also achten?
Die Symptome einer West-Nil-Infektion bei Pferden können vielfältig sein und variieren in ihrer Intensität. Der Überbegriff, den man oft hört, ist “Ataxie” - eine Störung der Bewegungskoordination. Aber was bedeutet das konkret?
Beobachte dein Pferd genau auf folgende Anzeichen:
1. Gleichgewichtsstörungen: Dein Pferd könnte unsicher wirken, als ob es die Kontrolle über seine Bewegungen verliert.
2. Stolpern: Häufiges Stolpern, besonders wenn es vorher nicht aufgetreten ist, kann ein Warnsignal sein.
3. Muskelzittern: Achte besonders auf zittern am Kopf, an den Mundwinkeln oder den Nüstern.
4. Lähmungserscheinungen: In schweren Fällen kann es zu Lähmungen kommen, die bis zum Festliegen führen können.
5. Verhaltensänderungen: Dein Pferd könnte apathisch wirken oder ungewöhnlich nervös sein.
6. Schluckstörungen: Probleme beim Fressen oder Trinken können auftreten.
Nicht jedes Pferd zeigt alle diese Symptome und auch die Intensität variiert bei jedem Pferd. Tatsächlich entwickeln nur etwa 8% der infizierten Pferde überhaupt klinische Symptome. Von diesen haben wiederum nur etwa 10% einen schweren Verlauf. Vorsicht: Diese Symptome können auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Nervensystem-Störungen können viele Ursachen haben, von orthopädischen Problemen über Herpes bis hin zu Leberschäden. Sogar die Facettengelenksarthrose an der Halswirbelsäule kann ähnliche Symptome hervorrufen. Deshalb ist es so wichtig, bei auffälligen Veränderungen immer einen Tierarzt hinzuzuziehen.
Ein weiterer bedeutender Punkt: Die Zeit zwischen dem infektiösen Mückenstich und dem Auftreten der ersten Symptome kann Tage bis Wochen betragen. Das macht es oft schwierig, den genauen Zeitpunkt der Infektion zu bestimmen.
Du nimmst eine entscheidende Rolle bei der frühen Erkennung der Symptome ein. Keiner kennt dein Pferd so wie du und somit bemerkst du oft als Erster, wenn etwas nicht stimmt. Vertraue deinem Gefühl! Wenn dir etwas seltsam vorkommt, zögere nicht, einen Tierarzt zu kontaktieren. Es ist immer besser, einmal zu oft den Rat eines Experten einzuholen, als ein wichtiges Symptom zu übersehen.
Beobachte dein Pferd besonders aufmerksam während der Hauptaktivitätszeit der Mücken, also in den Sommermonaten und besonders in der Dämmerung. Aber vergiss nicht: Das West-Nil-Virus kann auch zu anderen Zeiten übertragen werden, besonders wenn wir milde Winter haben.
Ältere Pferde und solche mit einem geschwächten Immunsystem haben ein höheres Risiko für schwere Verläufe. Wenn du ein älteres Pferd hast oder eines, das aus anderen Gründen immungeschwächt ist, solltest du besonders wachsam sein.
Lade dir die PDF Vorlage runter, druck sie aus und leg los! Nimm die Gesundheit deines Pferdes in die Hand. Trag dich mit deiner Email und deinem Namen für meinen Infobrief für Pferdemenschen ein und ich schicke dir die Gesundheits-Ampel im Nachgang per Mail.
Prävention im Fokus: Impfung und Insektenschutz im Überblick
Wenn es um den Schutz deines Pferd vor dem West-Nil-Virus geht, hast du glücklicherweise mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Zwei der wichtigsten Säulen der Prävention sind die Impfung und der Insektenschutz. Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen, wie wir diese Werkzeuge effektiv nutzen können.
Beginnen wir mit der Impfung. Die gute Nachricht ist: Es gibt eine wirksame Impfung gegen das West-Nil-Virus für Pferde. Die Erfahrungen aus den USA, wo das Virus schon länger verbreitet ist, sind sehr ermutigend. Dort konnte die Zahl der Erkrankungen durch konsequentes Impfen von 15.000 Fällen im Jahr 2002 auf etwa 300 Fälle pro Jahr reduziert werden. Das ist ein beeindruckender Erfolg!
Wie läuft so eine Impfung ab? Für eine Grundimmunisierung sind zwei Impfungen im Abstand von drei bis fünf Wochen nötig. Danach dauert es noch etwa 14 Tage, bis dein Pferd einen guten Schutz aufgebaut hat. In den Folgejahren reicht dann eine jährliche Auffrischung.
Der Zeitpunkt der Impfung ist wichtig: Idealerweise sollte die Grundimmunisierung so geplant werden, dass dein Pferd zu Beginn der Mückensaison, also etwa Mitte Mai, bereits geschützt ist. Ein möglicher Zeitplan könnte so aussehen: Erste Impfung Anfang April, zweite Impfung Anfang Mai. Mitte Mai wäre dein Pferd dann optimal geschützt.
Aber ist die Impfung für jedes Pferd notwendig? Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt die Impfung derzeit für Pferde in der norddeutschen Tiefebene. Aber die Situation ist dynamisch, und die Empfehlungen könnten sich in Zukunft auf weitere Gebiete ausweiten. Es ist wichtig, dass du dich mit deinem Tierarzt besprichst, ob eine Impfung für dein Pferd sinnvoll ist. Faktoren wie der Standort deines Stalls, die Nähe zu Vogelschutzgebieten oder geplante Reisen in Risikogebiete spielen dabei eine Rolle.
Ein großer Vorteil der Impfung ist, dass es sich um eine Einzeltierimpfung handelt. Das bedeutet, du kannst dein Pferd impfen lassen, auch wenn andere Pferde im Stall nicht geimpft sind. Dein Pferd ist dann individuell geschützt.
Kommen wir zum zweiten wichtigen Aspekt der Prävention: dem Insektenschutz. Da das West-Nil-Virus durch Mücken übertragen wird, ist eine Reduzierung der Mückenstiche ein effektiver Weg, das Infektionsrisiko zu senken. Hier einige praktische Tipps:
1. Verwende Insektensprays und ‑lotionen: Es gibt spezielle Produkte für Pferde, die Mücken abwehren.
2. Nutze Fliegendecken: Sie bieten zusätzlichen Schutz, besonders in der Dämmerung, wenn Mücken besonders aktiv sind.
3. Installiere Fliegengitter an Stallfenstern und ‑türen: So hältst du Mücken aus dem Stall fern.
4. Vermeide stehendes Wasser in der Umgebung: Mücken brüten in stehenden Gewässern. Entferne also regelmäßig stehendes Wasser aus Eimern, alten Reifen oder anderen Behältern.
5. Überlege, die Weidezeiten anzupassen: Mücken sind in der Dämmerung besonders aktiv. Wenn möglich, bring dein Pferd zu diesen Zeiten in den Stall.
Neben diesen spezifischen Maßnahmen ist es wichtig, die allgemeine Gesundheit und das Immunsystem deines Pferdes zu stärken. Ein gesundes, gut versorgtes Pferd hat bessere Chancen, eine Infektion abzuwehren oder zumindest einen milderen Verlauf zu haben. Achte also auf eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und minimiere Stressfaktoren.
Es ist auch erwähnenswert, dass ältere Pferde und solche mit einem geschwächten Immunsystem ein höheres Risiko für schwere Verläufe haben. Für diese Pferde könnte eine Impfung besonders wichtig sein, auch wenn sie nicht in einem ausgewiesenen Risikogebiet leben.
Ein noch essenzieller Punkt zur Impfung: Bisher wurden kaum Nebenwirkungen beobachtet. Die Impfung gilt als sicher und gut verträglich. Trotzdem ist es ratsam, die Impfung als separate Impfung durchzuführen und nicht gleichzeitig mit anderen Impfungen, wie zum Beispiel der Influenza-Impfung. So kann das Immunsystem optimal auf den Impfstoff reagieren.
Denk daran: Prävention ist ein kontinuierlicher Prozess. Es reicht nicht, einmal zu impfen und dann das Thema zu vergessen. Regelmäßige Auffrischungen der Impfung, konsequenter Insektenschutz und eine gute allgemeine Gesundheitsvorsorge sind der Schlüssel zum langfristigen Schutz deines Pferdes.
In den nächsten Abschnitten werden wir uns ansehen, wie wir als Team — du als Pferdemensch und dein Tierarzt als Experte — zusammenarbeiten können, um den bestmöglichen Schutz für dein Pferd zu gewährleisten. Denn gemeinsam sind wir stärker im Kampf gegen das West-Nil-Virus.
Leitfaden mit 10 Punkten für dein praktisches Vorgehen
1. Beobachtung: Achte aufmerksam auf Veränderungen im Verhalten oder Gesundheitszustand deines Pferdes. Wie wir im Abschnitt über Symptome gelernt haben, können die Anzeichen einer West-Nil-Infektion subtil sein. Dein geschultes Auge kann hier den entscheidenden Unterschied machen.
2. Dokumentation: Führe ein Tagebuch über auffällige Beobachtungen. Notiere Datum, Zeit und Art der Veränderung. Diese Informationen können für deinen Tierarzt sehr wertvoll sein.
3. Prävention: Setze die besprochenen Präventionsmaßnahmen konsequent um. Das bedeutet, den Insektenschutz zu optimieren, die Umgebung mückenfrei zu halten und die Impftermine einzuhalten.
4. Bildung: Informiere dich kontinuierlich über das West-Nil-Virus und andere Gesundheitsthemen. Je mehr du weißt, desto besser kannst du zum Schutz deines Pferdes beitragen.
5. Kommunikation: Halte engen Kontakt zu deinem Tierarzt. Zögere nicht, bei Fragen oder Bedenken Kontakt aufzunehmen.
6. Beratung: Dein Tierarzt berät dich individuell, ob eine Impfung für dein Pferd sinnvoll ist, basierend auf Faktoren wie Standort, Alter und Gesundheitszustand des Pferdes.
7. Diagnostik: Bei Verdacht auf eine West-Nil-Infektion führt dein Tierarzt die notwendigen Untersuchungen durch, einschließlich der Entnahme und Auswertung von Blutproben.
8. Behandlung: Im Falle einer Infektion leitet er die bestmögliche Behandlung ein. Auch wenn es keine spezifische Therapie gegen das Virus gibt, kann er unterstützende Maßnahmen ergreifen, um die Symptome zu lindern und deinem Pferd zu helfen, die Infektion zu überstehen.
9. Impfplan: Erstelle einen Impfplan angepasst an die Mückenzeit, wenn du dich für eine Impfung entschieden hast.
10. Information: Halte dich über aktuelle Entwicklungen und Empfehlungen bezüglich des West-Nil-Virus auf dem Laufenden.
Anzeigepflicht — wenn der Amtstierarzt kommt
Ein besonderer Aspekt der Zusammenarbeit betrifft die Anzeigepflicht des West-Nil-Virus. Das bedeutet, dass schon der Verdacht gemeldet werden muss und nicht erst bei positivem Laborbefund. Die Anzeigepflicht gilt für jeden und nicht ausschließlich für Fachpersonal. Bei der Meldepflicht wird im Gegensatz dazu erst nach Erhalt des positiven Laborbefundes gemeldet und die Meldepflicht gilt nur für medizinisches Fachpersonal.
Bei der West-Nil-Virus-Erkrankung ist daher die enge Zusammenarbeit zwischen dir und deinem Tierarzt besonders wichtig. Dein Tierarzt wird die notwendigen Schritte einleiten und dich über den Prozess informieren. Die Betreuung übernimmt dann bei anzeigepflichtigen Erkrankungen in der Regel der Amtstierarzt weiter.
Bei einigen anzeigepflichtigen Krankheiten sind die Konsequenzen weitreichend und tragisch für das Pferd und den Betrieb. So herrscht bei der equiner infektiöser Anämie (EIA) ein Therapieverbot und die erkrankten Tiere werden gekeult (getötet) - ohne Ausnahme. Zudem wird eine Quarantäne verhängt und die benachbarten Betriebe sind ebenfalls eingeschränkt. Dies ist NICHT der Fall bei der West-Nil-Virus-Infektion. Hier handelt es sich ja um eine Einzeltiererkrankung, die nicht übertragbar ist und daher stellt diese Pferd keine Gefahr für den Betrieb oder die gesamte Pferdepopulation dar. Der Verdacht muss zwar sofort angezeigt werden beim Amt, aber es hat keine direkten Konsequenzen für das Pferd in Bezug auf amtstierärztliche Anweisungen. Das Pferd darf behandelt werden und es wird auch keine Quarantäne verhängt.
Im nächsten Abschnitt geht es um die Zukunft. Wie wird sich die Situation in Deutschland entwickeln? Welche Herausforderungen kommen auf uns zu und wie können wir uns darauf vorbereiten?
Zukunftsaussichten: West-Nil-Virus in Deutschland — Wo stehen wir?
Das West-Nil-Virus ist in Deutschland angekommen — das ist eine Tatsache, mit der wir uns alle auseinandersetzen müssen. Aber wie wird sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln?
Zunächst einmal ist die Verbreitung des West-Nil-Virus in Deutschland noch relativ neu. Die ersten Fälle bei Pferden wurden erst vor wenigen Jahren nachgewiesen. Seitdem beobachten wir eine langsame, aber stetige Ausbreitung. Bisher konzentrieren sich die Fälle hauptsächlich auf die östlichen Bundesländer wie Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Aber auch in Hamburg und Niedersachsen wurden bereits Fälle gemeldet.
Die Tendenz ist klar: Das Virus breitet sich aus. Experten gehen davon aus, dass wir in den kommenden Jahren mit einer weiteren Zunahme der Fälle rechnen müssen. Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle:
1. Klimawandel: Mildere Winter begünstigen das Überleben der Mücken, die das Virus übertragen. Dadurch verlängert sich die Saison, in der eine Übertragung möglich ist.
2. Anpassung des Virus: Das West-Nil-Virus hat gezeigt, dass es sich an neue Umgebungen anpassen kann. Es ist möglich, dass es mit der Zeit noch besser an das deutsche Klima angepasst wird.
3. Vogelzug: Zugvögel spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Virus. Mit sich ändernden Zugmustern aufgrund des Klimawandels könnte sich auch das Verbreitungsmuster des Virus ändern.
Was bedeutet das für uns als Pferdemenschen? Es ist wahrscheinlich, dass das West-Nil-Virus in Zukunft in immer mehr Regionen Deutschlands relevant wird. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) geht davon aus, dass langfristig eine Impfempfehlung für ganz Deutschland ausgesprochen werden könnte.
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Wir sind nicht machtlos gegenüber dieser Entwicklung. Die Erfahrungen aus anderen Ländern, insbesondere den USA, zeigen, dass wir mit den richtigen Maßnahmen die Ausbreitung eindämmen und die Zahl der Erkrankungen deutlich reduzieren können. Die drastische Reduzierung der Fallzahlen in den USA durch konsequentes Impfen ist ein ermutigendes Beispiel.
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Abschließend lässt sich sagen: Das West-Nil-Virus ist in Deutschland angekommen und wird uns wahrscheinlich in den kommenden Jahren weiter beschäftigen. Aber wir haben die Werkzeuge und das Wissen, um damit umzugehen. Mit Wachsamkeit, Zusammenarbeit und den richtigen Präventionsmaßnahmen können wir unsere Pferde schützen und gleichzeitig dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Bleib informiert über den aktuellen Stand, denn eine Virusinfektion ist ein dynamisches Geschehen.
Du willst dich weiter vertiefen? Hier findest du weiterführende links zum West-Nil-Virus:
- RKI — West-Nil-Fieber im Überblick
- Tierseuchengeschehen FLI | West-Nil-Virus in Deutschland (mit Übersichtskarte)
- Interaktive Karte des TSIS — TierSeuchenInformationsSystem — Friedrich-Loeffler-Institut (klicke auf: ausgewählte Tierseuchen » West-Nil-Virus)
- Übersichtskarte des West-Nil_Virus in Menschen für Europa
Du willst mehr erfahren über das Thema Impfen und/ oder Virusinfektionen beim Pferd?
Hör in diese für dich ausgewählten Podcast Episoden rein!
- Impfungen beim Pferd
- Impfungen beim Pferd Teil II
- Herpesimpfung Pferd: 12 Antworten von einer Fachtierärztin für Pferde
5 Fragen und Antworten zum Artikel
Das West-Nil-Virus wird von infizierten Vögeln über Mücken auf Pferde übertragen. Eine infizierte Mücke sticht zuerst einen Vogel und dann ein Pferd, wodurch das Virus in den Blutkreislauf des Pferdes gelangt. Das Virus ist NICHT von Pferd zu Pferd übertragbar, das heißt, erkrankte Pferde sind NICHT ansteckend und somit KEINE Gefahr für andere Pferde.
Die Symptome können von mild bis schwer reichen. Typische Anzeichen sind Fieber, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Unruhe, Orientierungslosigkeit und in schweren Fällen neurologische Störungen wie Ataxie oder Lähmungserscheinungen.
Der beste Schutz ist eine Kombination aus Impfung und effektivem Insektenschutz. Die Impfung sollte im Frühjahr vor der Mückensaison erfolgen. Zusätzlich können Maßnahmen wie Mückennetze und insektenabweisende Mittel das Infektionsrisiko reduzieren.
Ja, das West-Nil-Virus kann auch Menschen infizieren. Allerdings erfolgt die Übertragung nicht direkt vom Pferd auf den Menschen, sondern ebenfalls über infizierte Mücken. Menschen können ähnliche Symptome wie Pferde entwickeln, von milden grippeähnlichen Beschwerden bis hin zu schweren neurologischen Komplikationen. Es gibt keine Impfung für Menschen.
Aufgrund des Klimawandels und der zunehmenden Globalisierung wird erwartet, dass das West-Nil-Virus in Zukunft eine wachsende Herausforderung für Pferdehalter in Deutschland darstellen wird. Kontinuierliche Aufklärung, Forschung und proaktive Präventionsmaßnahmen werden entscheidend sein, um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren und Pferde effektiv zu schützen.
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