Mensch mit Pferd oder Pferdemensch
TESTE KOSTENLOS DEIN FACHWISSEN
QUIZ MIT PFERDETIERÄRZTIN DR. VERONIKA KLEIN
Teste kostenlos dein Fachwissen
Quiz mit Pferdetierärztin Dr. Veronika Klein
fürs Pferd jeden Tag etwas besser!

Podcast
Belastungstest mit Leistungsdiagnostik bei Reitpferden
Interview mit Felicia Wehrenpfennig
Belastungstest und Leistungsdiagnostik bei Reitpferden
Interview mit Felicia Wehrenpfennig
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Podigee zu laden. Mit dem Laden des iFrames akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Podigee.
Leistungsdiagnostik für Pferde
In dieser Podcastfolge habe ich Felicia Wehrenpfennig im Interview, sie ist Fachtierärztin für Pferde und hat sich auf die Leistungsdiagnostik beim Pferd und Trainingsbegleitung spezialisiert. Im Podcast erfährst du warum es für Freizeitpferde und Senioren einen großen Mehrwert bringt einen Belastungstest mit der Leistungsdiagnostik zu begleiten, damit du dir sicher sein kannst, dass dein Pferd sich wohl fühlt bei der Arbeit und keine Schmerzen hat.
Du merkst als aufmerksamer Pferdebesitzer hier stimmt was nicht, aber schulmedizinisch findet einfach keiner was und du wirst nicht ernst genommen?
Die Folge ist dann oft ein warmes Bein und eine sichtbare Lahmheit auf der Geraden auf hartem Boden. So, jetzt ist der Sehnenschaden da und dein Pferd muss lange in die Pause und Rehabilitation.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, ist in der Phase “Irgendwas stimmt nicht, aber keiner findet was” eine Leistungsdiagnostik besonders wertvoll! Damit kannst du, schon vor den ersten Anzeichen, eine Lahmheit deines Pferdes verhindern.
Auch bei Pferden mit Erkrankungen wie zum Beispiel Headshaking, Arthrose, Kehlkopfpfeiffen, Herzerkrankungen und Asthma ist ein Belastungstest eine gute Einsatzmöglichkeit. Die Pferde sollen bewegt werden, aber du fragst dich: wie viel? Ab wann haben sie Probleme mit der Belastung und bekommen Stress? Ein Belastungstest unter tierärztlicher Aufsicht und der entsprechenden Leistungsdiagnostik kann dir hier Klarheit bringen.
Vielleicht stellt du dir auch die Frage, ob es gerechtfertigt ist, so einen Aufwand zu betreiben, ich reite doch nur freizeitmäßig.
Diese Podcast-Folge wird dir Impulse geben, wofür diese Leistungsdiagnostik sinnvoll ist, abseits der Sportpferdemedizin und der Trainingsoptimierung — ich wünsche dir eine informative Zeit!
Mehr Informationen zur Leistungsdiagnostik bei Feli findest du auf ihrer Seite
ZUR WEBSITE


Themen im Podcast
- Was ist Bewegung und was ist Training?
- Pferd mit Kehlkopfpfeifen — kann ich den reiten?
- Pferd mit Asthma — wie viel muss ich den belasten, damit die Lunge ausreichend belüftet wird ohne ihr zu schaden?
- Weitere Einsatzbereiche der Leistungsdiagnostik (Herzerkrankungen, Trainingsoptimierung)
- Onlinefortbildungen zum Thema von Feli
Zu den Online-Fortbildungen von Feli
- Webinar zur Leistungsdiagnostik für Vielseitigkeitspferde
- Muskelerkrankungen beim Pferd
- Hufrehe — Fakten für Pferdebesitzer
- Seminar zu Equinem Metabolischem Syndrom und Cushing für Pferdebesitzer
Ziel eines Belastungstests beim Pferd
Das Ziel der Leistunsgdiagnostik beim Reitpferd ist eigentlich ganz simpel:
„Das mit dem Training, genau DAS erreicht wird, was man möchte: Dass das Pferd sukzessive fitter und leistungsbereiter wird.“ ‑Felicia Wehrenpfennig.
Feli ist selbst Reiterin und hat ihr eigenes Pferd ausgebildet, was nicht immer einfach war. Doch durch ihre tierärztliche Erfahrung und insbesondere ihrem orthopädischen Fachwissen konnte sie eine Verbindung knüpfen, die sich in der Leistungsdiagnostik präventiv widerspiegelt.
Mit einem Belastungstest beim Pferd kannst du folgenden Fragen auf den Grund gehen:
- Geht es deinem Pferd eigentlich gut?
- Auf welchem Leistungsstand ist dein Pferd?
- Ist dein Pferd überfordert oder unterfordert?
- Kann dein Pferd die gewünschte Leistung erbringen?
- Wie kannst du deinem Pferd helfen leistungsbereit zu sein / zu bleiben?
Warum ist es sinnvoll „diesen Aufwand“ zu betreiben?
Die einfache Antwort: Pferde verstecken oft, wenn es ihnen nicht gut geht.
Oft ist es schon zu spät, wenn der Tierarzt gerufen wird.
Der Sehnenschaden ist ein klassisches Beispiel: Wenn das passiert, ist es schon zu spät. „Dann ist das Kind schon in den Brunnen gefallen“ – sage ich gerne.
Mit der Leistungsdiagnostik kann man eventuell bestehende Leistungsprobleme sichtbar machen. Und das ist der Beweis, dass das Training so nicht weitergeführt werden kann. Bei unauffälligen Befunden kann das Training des ganz normalen Freizeitpferdes deutlich verbessert werden und individuell an das Pferd angepasst werden.
Vor dem Belastungstest muss bei jedem Pferd individuell auf den aktuellen Status Rücksicht genommenwerden.
- Gibt es erste Anzeichen? Frühzeitig drauf zu achten ist der Schlüssel zu einer langfristigen Pferdegesundheit.
- Das Pferd ist in Reha? Dann sollte es keinen hohen Puls haben und auch keinen Belastungstest durchführen.
- Eine Leistungsdiagnostik wird immer abhängig von Vorerkrankungen, Alter, Ausbildungsstand, Trainingszustand durchgeführt
Welche Anzeichen gibt es für die Überforderung des Pferdes?
Zunächst einmal klären wir mit Feli den Unterschied zwischen Bewegung und Training:
„Bewegung ist für mich „Freie Bewegung“ und Training ist mit dem gezielten Leistungsanspruch, dass der Körper sich über die Zeit verändert.“
Lebenslanges Training bedeutet auch, dass die Verantwortung beim Reiter liegt das Pferd ein Leben lang gesund zu halten.
Doch wie? In der Trainingslehre gibt es relativ wenig gute Literatur und Fachwissen, auf welche du dich als Reiter stützen kannst.
Nochmal zur Erinnerung: „Ein gesundes Pferd bewegt sich gerne.“ Wenn ein Pferd eine Lektion nicht „macht“ ist das meist nicht, dass es das nicht will, sondern nicht kann. Oft sehen wir in der Praxis eine Unter- oder Überforderung, die nicht selten langfristige Schäden zur Folge haben.
Wenn dein Pferd einfach müde wirkt.
Und dann? „Irgendwas stimmt nicht! Aber keiner findet etwas? Das ist natürlich unbefriedigend.
Die Lustlosigkeit bei Pferden ist ein Anzeichen, welche auch an der Eintönigkeit der Trainingseinheiten liegen kann. Für die mentale Gesundheit deines Pferdes ist Abwechslung ganz wichtig! Dein Pferd sollte sich auch mal im Gelände frei bewegen, damit es ein wenig dem Kopf baumeln lassen kann.
Neben den Anzeichen für mentale Überforderung kann jedoch auch eine tiefliegende, auch organische Ursache haben. Dies gilt es dann tierärztlich abzuklären, denn sowohl Über ‑als auch Unterforderung der Pferde können verschiedene Krankheiten auslösen.


Kann Unter- oder Überforderung beim Pferd gemessen werden?
Mit der Leistungsdiagnostik bekommt man einen guten Gesamtüberblick über den aktuellen Leistungs- und Gesundheitszustand eines ganz normalen Reitpferdes.
An sich ist die wichtigste Grundregel beim Thema Leistung, dass der Puls sich nach Anstrengung schnell wieder erholt.
Diese sogenannte „Cool-down Phase“ hat eine hohe Aussagekraft über den Trainingszustand. Hierfür misst Feli sowohl den Ruhepuls des Pferdes als auch den Puls direkt nach Anstrengung.
Innerhalb von 5 min sollte der Puls wieder auf der Hälfte des Anstrengungspulses sein und nach 15 min beim Ruhepuls von unter 40 Schlägen die Minute.
Wenn diese Regenerationszeit länger dauert, dann ist das ein Zeichen für Schmerzen oder Übertraining und man sollte der Ursache auf den Grund gehen.
Nicht erst wenn es nicht mehr die Leistung bringt oder schon krank ist, sondern am besten schon in der Aufbauphase.
Ausdauertechnisch ein Pferd zu überfordern über den Puls ist fast nicht möglich und man kann es nicht an einem zu hohen Puls messen. Mentale Anzeichen und das Verhalten des Pferdes während des Trainings sind hier aufschlussgebend.
Wie erfolgt die Leistungsdiagnostik beim Reitpferd.
Hierbei wird ein standardisierter Test durchgeführt, der ca. 45 min dauert. Dabei wird das Pferd immer gleich (standardisiert) x Minuten in allen Gangarten auf jeder Hand bewegt und verschiedene Leistungsparameter wie Puls, Herzfrequenz und Atemfrequenz gemessen.
Vorab Informationen über dein Pferd sind wichtig, weshalb du einen Anamnesebogen mit vielen Fragen über dein Pferd und das Training bekommst und zum Beispiel auch über die Fütterung.
Neben den Leistungsparametern wird auch die Muskelspannung untersucht und der Sattel wird angeschaut.
Wie läuft so ein Belastungstest mit Leistungsdiagnostik ab?
- Klinische allgemeine Untersuchung: Überblick über das Organsystem
- Gangbildanalyse „Vortraben“ wie eine normale AKU
- Orthopädische Untersuchung
- Belastungs- EKG im standardisierten Belastungstest (während des Trainings)
- Laktatwert (Aussage über den Muskelstoffwechsel) wird in Ruhe und während des Trainings gemessen
- Puls, Herzfrequenz und Atemfrequenz in einer lockeren Bewegungseinheit und anschließend in Anstrengung (z.B. Versammlung oder Springeinheiten)
Die Elektroden und die Technik werden dabei an spezifische Messstellen am Pferd angebracht und vorher befeuchtet. Begleitet vom Laktat Test für den Muskelstoffwechsel kann eine genauere Aussage über den Leistungszustand getroffen werden. Der Laktatwert wird direkt vor Ort im Training durch eine kleine Blutentnahme mithilfe eines portablen Messgeräts ermittelt.
Nach 6 Monaten erfolgt ein Follow- Up und es wird geschaut, inwieweit sich der Zustand deines Pferdes verbessert hat.
Bei welchen Pferden sollte eine umfassende Leistungsdiagnostik erfolgen?
Die Leistungsdiagnostik ist für jedes Pferd sinnvoll, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist, wie der Leistungszustand aussieht und ob das Pferd überhaupt die gefragte Leistung erbringen kann.
Anhand der Herzfrequenzmessungen und des Pulses kann man auch erste Anzeichen einer Herzerkrankung feststellen und mit Hilfe des Belastungs- EKGs eventuelle Reizweiterleitungsstörungen. Ob bei einer Herzfrequenz Variabilität ein klinisches Problem vorliegt kann anschließend ein Herz- Spezialist weiter herausfinden.
Besonderes Augenmerk für eine Leistungsdiagnostik bieten Pferde mit:
- Rittigkeitsproblemen. Eventuell ist die Rückenmuskulatur nicht gut genug ausgeprägt und sollte durch eine Anpassung des Futters und des Trainings optimiert werden
- Magengeschwüren. Diese sind häufig stressbedingt und kehren auch öfters wieder.
- Muskelerkrankungen oder Lungenerkrankungen, wie zum Beispiel Equinem Asthma oder Kehlkopfpfeifern. Hier sieht man anhand der Werte ihre Leistungskapazität.
- Kehlkopfpfeifern. Hier kann man unterschieden, ob es nur ein „Schönheitsfehler“ ist oder leistungslimitierend. Denn bei nur einem „Schönheitsfehler“ bleiben der Puls und die Laktatwerte normal, bei einem Anstieg ist das Kehlkopfpfeifen leistungsbeeinträchtigend.
Nach der Leistungsdiagnostik hast du als Reiter einen Überblick, wie viel Belastung okay ist und was zu viel ist. Denn die Lunge soll auch bei kranken Pferden belüftet werden, denn stehende Pferde werden nicht gesünder.
Auch allgemeine Fragen wie: „Warum baut sich Muskulatur nicht auf?“; können weiter aufgeklärt werden. Viele Faktoren spielen hier eine Rolle, ob es an Fütterung, einer unentdeckten Lahmheit, dem Sattel, dem Training oder auch dem Verhältnis Reiter: Pferd liegt, kann zusammen erörtert werden.
Für gesunde Pferde ist diese Leistungsdiagnostik sehr hilfreich, um auch das Training zu optimieren. Denn das Training sollte den Zweck haben, dein Pferd gesund zu halten.
Trainingsplanung für Freizeitpferde
Zum Thema Trainingsplanung erreichen mich viele Fragen:
- Überfordere ich mein Pferd?
- An welchen Tage soll ich was und wie viel machen?
- Wie kann ich ohne viel Equipment sinnvoll trainieren?
- Mein Pferd hatte krankheitsbedingt eine Pause, wie gestalte ich das Aufbautraining?
- … und noch viele mehr!
Deswegen gibt es jetzt einen Onlinekurs zu diesem Thema:
“Trainingsgestaltung für Freizeitpferde
aus tiermedizinischer Sicht”

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Podigee zu laden. Mit dem Laden des iFrames akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Podigee.
Für Fragen und Anregungen kannst du hier kommentieren:
Noch kein Kommentar, Füge deine Stimme unten hinzu!