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Mehr InformationenKurz Vorweg
Bevor wir anfangen, lass uns ein kleines Missverständnis ausräumen: Hufkrebs bei Pferden ist eigentlich gar kein “Krebs” im klassischen Sinne. Der Name kommt daher, dass die Krankheit ähnlich wie Krebs aussieht und sich ausbreitet, aber es handelt sich dabei um eine chronische Entzündung der Huflederhaut, begleitet von abnormalem Hornwachstum. Hufkrebs tritt zum Glück nicht allzu oft auf, aber wenn er es tut, ist die Behandlung oft langwierig und die Krankheit neigt dazu, wiederzukehren.
Was löst Hufkrebs aus?
Du fragst dich sicher: “Warum bekommen Pferde überhaupt Hufkrebs?” Gute Frage! Ehrlich gesagt, sind wir uns selbst noch nicht ganz sicher. Es gibt viele Theorien, aber die genaue Ursache ist immer noch ein bisschen ein Rätsel. Es gibt allerdings einige Faktoren, die zur Entstehung von Hufkrebs beitragen können.
Zum einen spielt die Rasse des Pferdes eine Rolle. Kaltblüter neigen eher zu Hufkrebs, während Warmblüter und Vollblüter seltener betroffen sind. Esel scheinen kaum jemals Hufkrebs zu bekommen.
Außerdem könnte das Stallmanagement eine Rolle spielen. Schlechte Hygiene, dauerhaft nasse Bedingungen (wie in sumpfigen Weiden), mangelhafte Hufpflege und zu eng sitzende Hufeisen können alle Faktoren sein, die Hufkrebs begünstigen. Und natürlich ist eine langanhaltende Strahlfäule auch nicht gut für den Huf.
Bakterien und Pilze sind ebenfalls mögliche Auslöser, aber die Forschungsergebnisse sind bisher nicht eindeutig. Die gefundenen Mikroorganismen sind auch bei gesunden Pferden vorhanden und eine Übertragung von Hufkrebs von Pferd zu Pferd konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
Eine weitere Theorie ist, dass Viren, insbesondere Papillomviren, eine Rolle spielen könnten. Aber auch hier gilt: Wir finden diese Viren sowohl bei gesunden als auch bei kranken Pferden, und es ist unklar, ob sie tatsächlich die Ursache von Hufkrebs sind oder nur eine Folge der Entzündung. Die Forschung ist hier noch im Gange und es gibt noch viele offene Fragen.
Symptome von Hufkrebs bei Pferden
Hufkrebs zeigt sich in einer Reihe von spezifischen Symptomen. Anstatt eines gesunden Hufs findest du Blumenkohl-ähnliche Wucherungen mit einem grau-weißen, käseartigen Belag. Zudem riecht der Huf stark und unangenehm — viele beschreiben den Geruch als faulig.
Der Huf deines Pferdes wird bröckelig, feuchter als sonst und fühlt sich weich an, fast wie Gummi. Du wirst feststellen, dass sich die Konsistenz des Horns verändert. Beim Ausschneiden oder sogar schon beim Berühren blutet der Huf sehr schnell. Das liegt daran, dass das darunterliegende Gewebe sich vermehrt und die Verhornung fehlerhaft ist.
Mit der Zeit kann der Huf sogar deformiert werden. Anfangs wird das Pferd nicht unbedingt lahmen, vielleicht ist es lediglich etwas fühlig. Aber später kann es zu Entzündungen der Saumbänder kommen, die sich durch gesträubtes Haar am Kronrand bemerkbar machen. Wenn die Krankheit sich auf den gesamten Huf ausdehnt, kann es zu einer Hufbeinsenkung kommen, die ernsthafte Auswirkungen hat, bis hin zum Einschläfern des Pferdes.
Es ist wichtig, auf Frühwarnsignale zu achten. Eine sich verändernde Hornqualität und ein unangenehmer Geruch sind oft erste Anzeichen. Andere Erkrankungen, wie die White Line Disease oder Strahlfäule, können ähnliche Symptome zeigen, deshalb ist eine genaue Untersuchung wichtig.
Diagnose von Hufkrebs bei Pferden
Bei der Diagnose von Hufkrebs spielen der Vorbericht und die klinische Untersuchung am Huf eine zentrale Rolle. In der Regel sind diese Faktoren ausreichend klar, um die Diagnose zu stellen. Eine histologische Untersuchung (also eine Gewebeuntersuchung unter dem Mikroskop) kann zur Bestätigung durchgeführt werden, ist aber oft nicht notwendig.
Es gibt Überlegungen, ob bakteriologische Untersuchungen sinnvoll sind. Wie wir bereits besprochen haben, werden Bakterien sowohl bei gesunden als auch bei erkrankten Pferden gefunden, und es könnte sich auch nur um Sekundärinfektionen handeln. Daher ist die Rolle von Bakterien in der Diagnose von Hufkrebs umstritten.
Behandlung von Hufkrebs bei Pferden
Die Behandlung von Hufkrebs bei Pferden ist ein Prozess, der stark vom spezifischen Fall und der Schwere der Erkrankung abhängt. Es gibt mehrere Schlüsselelemente, die in der Behandlung von Hufkrebs berücksichtigt werden müssen.
Erstens ist strenge Hygiene von entscheidender Bedeutung. Regelmäßige Verbandswechsel, oft alle zwei Tage, sind essentiell, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Das Pferd sollte auf einem trockenen Untergrund gehalten werden, und Verbände müssen mit erheblichem Druck angelegt werden, um Wucherungen zu minimieren und das Wachstum von gesundem Horn zu fördern.
Als nächstes ist in der Regel eine chirurgische Entfernung des betroffenen Gewebes erforderlich. Dies kann im Stehen unter Verwendung einer Lokalanästhesie oder im Liegen unter Vollnarkose durchgeführt werden. Der Tierarzt und der Schmied arbeiten oft zusammen, um diesen Prozess durchzuführen.
Antibiotika können sowohl lokal als auch systemisch eingesetzt werden, um Sekundärinfektionen zu verhindern. Es ist jedoch wichtig, ihre Anwendung sorgfältig zu überdenken und die Leitlinien zu befolgen. Ebenso können Glucocorticoide, die als Entzündungshemmer wirken und das Immunsystem unterdrücken können, systemisch verabreicht werden, um die Entzündungsreaktion des Körpers auf den Krebs zu minimieren.
Lokale Anwendungen, oft mit adstringierenden oder antiseptischen Eigenschaften, können ebenfalls eine wichtige Rolle in der Behandlung spielen. Es gibt viele verschiedene Mischungen, die verwendet werden können, und die beste Wahl kann von Fall zu Fall variieren.
Einige weniger häufige Behandlungen können die Kryotherapie, bei der flüssiger Stickstoff zur Zerstörung von Zellen eingesetzt wird, und die Anwendung von Zytostatika wie Cisplatin beinhalten. Diese sind jedoch nicht immer die erste Wahl und werden je nach den spezifischen Umständen des Falles in Erwägung gezogen.
Es ist wichtig zu beachten, dass es keine standardisierte Behandlung für Hufkrebs bei Pferden gibt und oft mehrere Therapieformen gleichzeitig angewendet werden. Trotz dieser Herausforderungen ist eine vollständige Genesung definitiv möglich, insbesondere wenn der Hufkrebs früh erkannt und behandelt wird.
Früherkennung von Hufkrebs bei Pferden
Die Früherkennung von Hufkrebs bei Pferden ist entscheidend, um die besten Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung zu haben. Einige der häufigsten Anzeichen von Hufkrebs bei Pferden sind ungewöhnliches Hufwachstum, Blutungen und Entzündungen. Es ist wichtig, auf solche Symptome zu achten und sofort einen Tierarzt zu kontaktieren, wenn sie auftreten.
Das Auftreten von Hufkrebs kann von verschiedenen Faktoren abhängen, einschließlich der Ernährung des Pferdes. Es ist ratsam, eine unabhängige Futterberatung und eine Heuanalyse in Betracht zu ziehen, um festzustellen, ob Mängel in der Ernährung des Pferdes vorliegen, die zu gesundheitlichen Problemen führen könnten.
Die Prognose nach einer Diagnose von Hufkrebs variiert je nach spezifischen Umständen des Falles. Es ist jedoch zu beachten, dass, wenn ein Rückfall auftritt, dies meistens in den ersten 12 Monaten nach der Behandlung geschieht. Mit sofortiger und angemessener Behandlung ist eine vollständige Genesung jedoch definitiv möglich.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hufkrebs, obwohl er eigentlich kein “Krebs” ist, eine ernste und zermürbende Erkrankung sein kann. Wenn dein Pferd betroffen ist, wünsche ich dir viel Kraft und Durchhaltevermögen. Ich empfehle dir dringend, genauer auf den Alltag deines Pferdes zu schauen und mögliche Veränderungen vorzunehmen. Denn das bloße “Wegschneiden” des Problems ist oft nicht ausreichend.
Es ist wichtig, ein gesundes Fundament zu schaffen, auf dem das Pferd gesund bleiben kann. In den Show-Notes findest du einen Link zu einem Trainingskurs, der dir dabei helfen kann. Du kannst dich dort auf die Warteliste für den nächsten Kurs setzen lassen.
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Häufige Fragen zu Hufkrebs bei Pferden
In der vergangenen Woche wurden mir auf Instagram wiederholt einige Fragen zum Thema Hufkrebs gestellt. Hier sind die Antworten auf die vier häufigsten:
Die Heilungschancen von Hufkrebs bei Pferden hängen stark von der Schwere und dem Stadium der Erkrankung ab. Bei frühzeitiger Erkennung und richtiger Behandlung ist eine vollständige Heilung durchaus möglich. In fortgeschrittenen Fällen kann es jedoch eher darum gehen, die Ausbreitung des Hufkrebses zu kontrollieren und das Wohlbefinden des Pferdes zu erhalten.
Nein, Hufkrebs ist nicht ansteckend und kann nicht von einem Pferd auf ein anderes übertragen werden. Es handelt sich hierbei um eine lokalisierte Erkrankung, die sich auf das betroffene Tier beschränkt.
Ja, in den meisten Fällen können Pferde nach einer erfolgreichen Behandlung von Hufkrebs wieder normal laufen und an gewohnten Aktivitäten teilnehmen. Es kann jedoch je nach Ausmaß der ursprünglichen Erkrankung und des eingreifenden chirurgischen Eingriffs zu anhaltenden Problemen kommen.
Es gibt verschiedene Faktoren, die dazu beitragen können, das Risiko von Hufkrebs bei Pferden zu minimieren. Regelmäßige Hufpflege ist dabei von entscheidender Bedeutung, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Eine ausgewogene Ernährung, die auf die Bedürfnisse des jeweiligen Pferdes abgestimmt ist, kann ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten. Und schließlich kann die Vermeidung von Verletzungen am Huf das Risiko weiter reduzieren. Jeder Pferdehalter kann selbst aktive Schritte unternehmen, um die Gesundheit seines Pferdes zu fördern — unabhängig von den Haltungsbedingungen. Dabei kann der von mir angebotene Trainingskurs eine hilfreiche Unterstützung sein — den Link für den nächsten Kursstart findest du in den Shownotes.
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Die Firma ATH Horsecare befasst sich seit Jahren mit dem Thema Hufkrebs. Man hat eine vermehrte Ansteckung im Bestand festgestellt, sobald ein Tier betroffen ist. Auch Fohlen aus einer Stute mit Hufkrebs sind schon betroffen. Alle durch ein Labor getesteten Pferde wurden auf starken Befall mit Treponemen getestet (100% Trefferquote).
Hufkrebs ist somit ansteckend und dadurch auch sehr gut behandelbar.
Monströse Eingriffe werden damit obsolet.