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Podcast Episode #11 Atemwegserkrankungen

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Inhaltsverzeichnis

 Atemwegserkrankungen bei Pferden

Atemwegserkrankungen sind ein weit ver­brei­te­tes Gesundheitsproblem bei Pferden und kön­nen in zwei Hauptkategorien un­ter­teilt wer­den: in­fek­tiö­se und nicht-in­fek­tiö­se Atemwegserkrankungen. In die­sem Artikel wer­den wir uns mit bei­den Arten aus­ein­an­der­set­zen, ihre Ursachen, Symptome und mög­li­che Behandlungen betrachten.

Infektiöse Atemwegserkrankungen

Viren

Beginnen wir mit den Viren, zu de­nen Herpes und Influenza ge­hö­ren. Diese lö­sen Husten, Fieber, meist nur we­nig Nasenausfluss, an­ge­lau­fe­ne Beine und Mattigkeit aus. Darüber hin­aus be­güns­ti­gen die Viren eine se­kun­dä­re bak­te­ri­el­le Infektion, so dass es nach ei­ni­gen Tagen zu gel­bem und zä­hem Nasenausschluss kom­men kann, ein Hinweis auf eine bak­te­ri­el­le Besiedelung.

Bakterien

Pathogene bak­te­ri­el­le Keime, wie Streptokokken und Staphylokokken, kön­nen eine bak­te­ri­el­le Pneumonie (Lungenentzündung) ver­ur­sa­chen. Faktoren wie lan­ger Transport, Anästhesie, schlech­te Haltungsbedingungen, Fütterungsfehler und sport­li­che Überbelastung kön­nen die­se Begünstigen. Schluckprobleme kön­nen auch dazu füh­ren, dass Futter und Speichelanteile mit Bakterien in die Lunge ge­lan­gen und eine so­ge­nann­te Aspirationspneumonie auslösen.

Parasiten

Parasiten wie Zwerg-Fadenwürmer und Spülwürmer sind ei­gent­lich Magen-Darm-Parasiten. Sie wan­dern aber als Larven durch den Körper und kön­nen Atemnot durch Entzündungen in der Lunge aus­lö­sen. Ein wei­te­rer Parasit, der Lungenwurm, kann eben­falls zu Atemwegsproblemen führen.

Pilze

Echte Lungenmykosen sind beim Pferd äu­ßerst sel­ten. Pilze im Schleim der Luftröhre sind in der Regel Schimmelpilze aus dem Heu und der Umgebung. Diese rei­zen die Lunge, lö­sen je­doch kei­ne Infektion aus.

Nicht-infektiöse Atemwegserkrankungen

Chronisch Obstruktive Bronchitis (COB)

Die be­kann­tes­te nicht-in­fek­tiö­se Atemwegserkrankung ist die COB, im an­glo­ame­ri­ka­ni­schen Sprachraum auch als “equi­nes Asthma” be­zeich­net. Es gibt zwei Arten von equi­nem Asthma: Recurrent Airways Obstruction (RAO) und Inflammatory Airway Disease (IAD). RAO ist durch eine hoch­gra­di­ge Symptomatik wie Atemnot und er­schwer­te Atmung de­fi­niert, wäh­rend IAD durch ge­rin­ge­re Symptome wie Leistungsmangel ge­kenn­zeich­net ist.

Diagnostik und Therapie

Die Diagnostik um­fasst Blutgasanalysen und Bronchoskopien. Bei der Therapie steht die Haltungsoptimierung an ers­ter Stelle. Staubvermeidung, re­gel­mä­ßi­ge Bewegung und ge­eig­ne­te Medikamente sind eben­falls wich­tig. In Notfällen kön­nen Medikamente ge­spritzt oder eine Lungenspülung durch­ge­führt wer­den. Langfristig kön­nen Akupunktur und Akupressur unterstützen.

Fazit

Atemwegserkrankungen bei Pferden sind eine ernst­haf­te Angelegenheit, die so­wohl durch in­fek­tiö­se als auch nicht-in­fek­tiö­se Faktoren aus­ge­löst wer­den kön­nen. Ein um­fas­sen­des Verständnis die­ser Krankheiten und ih­rer Auslöser ist der ers­te Schritt zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens un­se­rer vier­bei­ni­gen Freunde. Obwohl eine Heilung nicht mög­lich ist, kann durch le­bens­lan­ge Anpassungen das Leben ei­nes Pferdes mit Atemwegserkrankungen er­heb­lich ver­bes­sert werden.

 

Mehr zum Thema Atemwegserkrankungen kannst du auch in dem

Interview mit mir  auf der Seite von JRS ANIMAL INHALATION lesen.

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Dr. Veronika Klein

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