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Der Gesundheitscheck beim Pferd
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Jeden Tag vor dem Reiten
Ein einfacher Gesundheitscheck des Pferdes sollte täglich vor dem Reiten durchgeführt werden, dies kann mit ein wenig Übung von jedem Pferdebesitzer erlernt werden. Das frühe Erkennen von Warnhinweisen und geringgradigen Krankheitssymptomen schützt das Pferd vor ernsthaften Erkrankungen. So werden Folgeschäden und lange Auszeiten aufgrund von massiven Schäden verhindert. Das erspart dem Pferd Schmerzen und Stress und den Pferdebesitzer Zeit, Geld und Nerven.

Tipp:
Führe die Untersuchung immer nach dem gleichen Schema durch, sodass Ihnen im Notfall kein Fehler unterläuft oder Sie Teile der Untersuchung in der Hektik vergessen.


Untersuchung vom Kopf zum Schweif
Die allgemeine Untersuchung des Pferdes dient der Feststellung des Gesundheitszustandes. Diese Untersuchung kann nach Organsystemen erfolgen oder entlang des Körpers (von der Nüster bis zum Schweif) — dieses Vorgehen wird topographischer Untersuchungsgang genannt.
Tipp:
Der topographische Untersuchungsgang bringt mehr Ruhe in die Untersuchung und in einer Stresssituation werden seltener Punkte vergessen durch den Ablauf. Denn bei der Untersuchung nach Organsystemen muss der Untersucher öfter die Position am Pferd wechseln. Zum Beispiel beurteilt er den Nasenausfluss an den Nüstern bei der Untersuchung der Atemwege, später bei der Untersuchung des Magen-Darm-Traktes muss er nochmal zurück ans Maul, um die Futteraufnahme und die Maulhöhle zu begutachten. Durch dieses Vorgehen läuft der Untersucher vor und zurück am Pferd, das ist zum einen verwirrend und führt zu Fehlern und irritiert unter Umständen das Pferd.
Jede Untersuchung gliedert sich in drei Schritt:
- Adspektion – Betrachten des Pferdes aus der Ferne
- Palpation – Abtasten des Pferdes mit den Händen
- Vitalwerte – Aufnehmen der PAT-Werte (Puls-Atmung-Temperatur)

Maulschleimhaut

Nasenschleimhaut
Adspektion des Pferdes
Das “Anschauen” (Adspektion) erfolgt bevor der Untersucher ans Pferd herantritt, sodass sich das Pferd noch natürlich verhält und in seiner gewohnten Umgebung beurteilt werden kann. Dabei werden folgende Punkte begutachtet:
- Körperhaltung
- Verhalten
- Ernährungszustand
- Pflegezustand
- Auffälligkeiten
Körperhaltung:
Die Körperhaltung beschreibt die Stellung des Pferdekörpers und wird beeinflusst durch die Muskelspannung, Schmerzen, Alter und Training. Als physiologisch wird die gleichmäßige Belastung aller vier Gliedmaßen und ein tragender Hals betrachtet. Das Entlasten einer Hintergliedmaße zum Ruhen ist ebenfalls physiologisch, die Gliedmaße sollte jedoch beim Ansprechen des Pferdes belastet werden. Pferde sind Fluchttiere und bei Einflüssen von außen bereit zur Flucht sein, dafür werden alle 4 Gliedmaßen voll belastet. Das Entlasten einer Vordergliedmaße ist immer pathologisch (krankhaft).
Verhalten:
Im gesunden Zustand sind Pferd ruhig und aufmerksam und nehmen an den Geschehnissen der Umwelt teil. Dabei hat das Pferd ein offenes und wachse Auge, die Ohren gespitzt und wendet sich dem Reiz zu. Da jedes Pferd anders ist, hilft es hier vertraut mit dem zu untersuchenden Pferd zu sein, um das Verhalten richtig beurteilen zu können. Einige Pferde neigen etwas nervöser zu sein als andere, dies sollte in die Untersuchung mitberücksichtigt werden. Ein Blick in den Trog zeigt, ob die Nahrungsaufnahme vollständig ist sowie der Zustand des Einstreus eine Aussage über Kot- und Urinabsatz gibt.
Ernährungszustand:
Das absolute Gewicht vom Pferd zu bestimmen ist über das exakte wiegen möglich. Des weiteren kann das Gewicht durch das Messen von Brustumfang und Körperlänge über eine Formel errechnet werden oder über ein Gewichtsband bestimmt werden. Es gilt zu beachten, dass das absolute Gewicht keine Aussage über den Ernährungszustand macht. Ein Pferd mit 500kg Körpergewicht kann Untergewicht, Übergewicht oder aber auch Idealgewicht haben. Zur Beurteilung des Ernährungszustandes wird der BCS (Body Condition Score) bestimmt. Dazu werden sechs Körperregionen im Hinblick auf Fetteinlagerungen oder Muskelabbau begutachtet. Jede Körperregion (Hals, Schulter, seitliche Brustwand, Rücken, Hüfte, Schweifansatz) bekommt einen Score zwischen 1 und 9, wobei 1 sehr dünn und 9 sehr fett bedeutet. Zum Schluss wird aus den 6 Körperregionen der Mittelwert gebildet, der dann dem BCS für das Pferd entspricht. Für die Pferde sind Werte über einem BCS von 7 wissenschaftlich nachgewiesenermaßen gesundheitsschädlich. Das Optimum liegt zwischen 4 und 6.
Hinweis
Um beim täglichen Gesundheitscheck nicht jedes Mal den vollständigen BCS bestimmen zu müssen, gilt die grobe Faustregel: Rippen sollten fühlbar sein, aber nicht sichtbar sein und die Höhe des Kammfettes in cm entspricht ungefähr dem BCS. Bestimmen Sie einmal im Monat den vollständigen Body Condition Score und nutzen sie die grobe Faustregel nur als ungefähre Angabe.
Pflegezustand:
Viele Reiter beurteilen den Pflegezustand eines Pferdes an dem Glanz des Felles, allerdings ist das Fell je nach Jahreszeit und Haltungsform sehr unterschiedlich und daher kein geeignetes Mittel. Als Beispiel ist ein Pferd im Offenstall gegen Ende des Winters mit langem Fell ausgestattet und meist sehr schlammig, trotzdem kann dieses Pferd in einem guten Pflegezustand sein. Um den Pflegezustand zu beurteilen wird der Zustand der Hufe herangezogen, denn auch bei dreckiger Hufe ist ersichtlich, ob diese in den letzten 6 bis 8 Wochen bearbeitet worden sind.
Auffälligkeiten:
Bei der Betrachtung des Pferdes aus der Ferne sollte ebenfalls ein Augenmerk auf Auffälligkeiten gelegt werden, wie zum Beispiel Blutungen, Schwellungen, Verletzungen, alten Narben, Fehlstellungen, Exterieurmängeln und ähnliches.


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