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Podcast

Podcast Episode #4 Druse

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Druse beim Pferd ist eine ge­fürch­te­te Pferdekrankheit, die mit eit­ri­gen Nasenausfluss, Fieber und Müdigkeit ein­her­geht und hoch an­ste­ckend ist. Leider tritt die­se Erkrankung beim Pferd wie­der häu­fi­ger auf in den letz­ten Jahren.

Druse beim Pferd

Es han­delt sich da­bei um eine bak­te­ri­el­le Erkrankung (Streptococcus equi sub. equi), die welt­weit vor­kommt, hoch an­ste­ckend ist — aber in der Regel nicht töd­lich ver­läuft. Bei  der Druse ha­neldt es sich um eine fieb­ri­ge Erkrankung der obe­ren Atemwege.

Symptome bei Druse

- Husten
- eit­ri­gen Nasenausfluss
- Abgeschlagenheit
- Schluckbeschwerden
- ver­grö­ßer­te Lymphknoten (Lnn. mandibularis)

- Komplikationen:
Streuung in die an­de­ren Körperlymphknoten mit Abszessbildung
Nieren-Erkrankungen
Blutflecken-Krankheit (Entzündung der klei­nen Gefäße) mit Ödembildung (Nilpferd-Kopf)

gelber Nasenausfluss und Fieber sind als Symptome möglich

Risikopatienten — gefährdete Pferde bei der Druse

YOPIS
Y = Young (Fohlen+Jungpferd)!
Die Druse wird auch häu­fig als Kinderkrankheit be­zeich­net.
O = Old (alte Pferde)
P = Pregnant (Trächtigkeit)
I = Immunsystem ge­schwächt (Stress, Parasitenbefall)
S = Sick (be­reits er­krank­te Pferde)

Bei die­sen Pferden ist das Immunsystem ent­we­der noch nicht voll­kom­men aus­ge­reift oder ge­schwächt und da­her sind die­se Gruppen be­son­ders gefährdet.

Jungpferde sind gefährdet!

sowie Alte und Immunschwache!

Übertragung der Druse 

Der Erreger über­lebt in der Umwelt re­la­tiv schlecht, da­her er­folgt die Übertragung meist di­rekt von Pferd zu Pferd. Eine in­di­rek­te Übertragung ist al­ler­dings mög­lich — zum Beispiel Nasenausfluss auf der Jacke. Die Eintrittspforte in den Körper sind die obe­ren Atemwege und von dort wan­dert das Druse-Bakterium in die Lymphknoten.

Stille Träger (Pferde mit Druse ohne Symptome)

2% bis 10% der Pferde tra­gen den Erreger in sich und schei­den ihn aus OHNE da­bei zu er­kran­ken, das nennt man eine la­ten­te Infektion. Diese Pferde schei­den den Erreger aus und ste­cken an­de­re Pferde an. Diese stil­len Träger sind sehr schwer zu iden­ti­fi­zie­ren, kön­nen aber der Grund da­für sein, dass im­mer wie­der neue Pferde im Stall er­kran­ken. Der Druse-Erreger zieht sich da­bei in die Luftsäcke zurück.

Nachdem die Symptome ab­ge­klun­gen sind, kön­nen die Pferde die Druse-Erreger noch bis zu 3 Wochen aus­schei­den. Das be­deu­tet nach dem letz­ten Fiebertag soll­te die Quarantäne noch wei­te­re 3 Wochen auf­recht er­hal­ten wer­den — ein Stand-Still im Reitstall-kei­ner rein, kei­ner raus! Das sind le­dig­lich Empfehlungen, da Druse we­der an­zei­ge­pflich­tig noch mel­de­pflich­tig ist, gibt es kei­ne ge­setz­li­chen Regeln.

Diagnostik bei der Druse

  1. Luftsackspülung
    Der Goldenstandard ist eine Luftsackspülung mit­tels ei­ner Endoskopie 3 mal im Anstand von ei­ner Woche, wenn alle Proben ne­ga­tiv sind, gilt das Pferd als Druse-frei.
    -> si­chers­te Methode, aber sehr aufwendig
  2. Rachenspülung
    Eine wei­te­re Möglichkeit ist die Rachenspülung, da­bei wird ein lan­ger Katheter in die Nüster ein­ge­führt und wie eine Nasenschlundsonde bis kurz vor den Kohlkopf ge­scho­ben, wo sich auch die Eingänge zu den Luftsäcken be­fin­den. Dann wird mit Kochsalzlösung der Rachen ge­spült und die Flüssigkeit beim Herauslaufen aus der Nüster wie­der auf­ge­fan­gen.
    -> gute Methode, kos­ten­güns­tig und we­nig invasiv
  3. Nasentupfer
    Das ist die schlech­tes­te Variante die Druse zu dia­gnos­ti­zie­ren und macht nur Sinn aus zä­hen, gel­ben Eiter. Bei feh­len­dem Nasenausfluss ist ein Nasentupfer nicht sinn­voll!
    -> schlech­te Methode bei man­geln­dem Nasenausfluss

Kein Test hat eine 100% Treffsicherheit: das be­deu­tet lei­der, dass selbst  wenn der Test ne­ga­tiv auf Druse ist, das Pferd je­doch Druse ha­ben könn­te. Das nennt man ein falsch ne­ga­ti­ves Ergebnis, da­her wie­der­holt man die Test 3. mal im Abstand von ei­ner Woche. Die Drüse-Diagnostik ist da­durch sehr teuer!

Behandlung und Maßnahmen bei Druse 

Die Pferde brau­chen Ruhe und soll­te so­fort ab­ge­son­dert wer­den, wenn Fieber auf­tritt. Die Abszesse im Kehlgang wer­den mit Zugsalbe und Wärme be­han­delt bis sie sich nach au­ßen öff­nen und der Eiter ab­flie­ßen kann. In ei­ni­gen Fällen macht es auch Sinn die Abszesse chir­ur­gisch zu spal­ten. Die Behandlung mit Antibiotika ist um­strit­ten in der Literatur. Sie wer­den ein­ge­setzt, wenn 1. die Abszesse of­fen sind, 2. im Frühstadium vor der Abszessbildung oder 3. bei Verdacht auf Abszessbildung im gan­zen Körper, also bei ei­ner Streuung des Erregers.
Wiesen soll­ten 4 Wochen nicht ge­nutzt wer­den und im Stall soll­ten ver­schie­de­ne Hygienemaßnahmen durch­ge­führt wer­den. Neue Pferde soll­te in Quarantäne ge­stellt wer­den für 2 bis 3 Wochen, lei­der kei­ne gän­gi­ge Praxis. Die pro­phy­lak­ti­sche Impfung wird nicht emp­foh­len, wenn die Druse schon aus­ge­bro­chen ist, soll­te un­ter kei­nen um­stän­den ge­impft werden!!

Du willst er­fah­ren wie es im aku­ten Fall ab­läuft, dann höre in die­se Folge des Podcasts rein — dei­ne Veronika

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