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Mehr InformationenHeadshaking beim Pferd
Definition: Beim Headshaking handelt es sich um ein plötzliches und unkontrolliertes Kopfschütteln von dem ungefähr 1% der Pferdepopulation betroffen sind. Dabei schnaubt das Pferd häufig und reibt sich die Nüstern am den Vorderbeinen.
2 Kategorien und 5 Schweregrade
Es wird unterschieden in:
- symptomatisches Headshaking
- idiopathisches Headshaking
Schweregrade:
- geringgradig und reitbar
- mittelgradig, bei bestimmten Umständen, reitbar mit Schwierigkeiten
- hochgradig, reiten schwierig, aber möglich
- unreitbar
- gefährlich
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In der Literatur wird angegeben, dass nur 10% der Patienten eine symptomatische Form des Headshakings haben, also eine körperliche Krankheitsursache haben und die anderen 90% am idiopathischen Headshaking leiden.
1. symptomatisches Headshaking
Bei dem symptomatischen Headshaking liegt die Ursache in körperlichen Beschwerden bzw. Krankheiten. In der Literatur sind ungefähr 60 Erkrankungen beschrieben, die das “Symptom Headshaking” auslösen können. Diese physischen Erkrankungen sollten zunächst ausgeschlossen werden, bevor die Diagnose gestellt wird, dass es sich um idiopathisches Headshaking handelt.
Allerdings ist das ist ein nahezu unmögliches Unterfangen und dazu auch noch sehr teuer!
Ich nenne dir hier mal einige davon:
- Rückenschmerzen,
- Nasennebenhöhlenvereiterung,
- Erkrankungen der Zähne oder
- Probleme in der Halswirbelsäule
Du kannst dir sicherlich denken, was dies bedeutet: Einmal das Pferd auf den Kopf stellen bitte! Bis 60 Erkrankungen ausgeschlossen sind, das kostet Zeit und vor allem Geld.
Dennoch ist es natürlich sehr wichtig, diesem Symptom als Ursache einer Erkrankung nachzugehen und dem Pferd Leiden zu ersparen. In der Podcastfolge stelle ich dir 4 Pferde-Patienten vor, bei denen eine Erkrankung festgestellt wurde, die symptomatisches Headshaking verursacht.
Rückenschmerzen könne Headshaking auslösen.
2. idiopathisches Headshaking
- Die Diagnose idiopathisches Headshaking ist eine Ausschlussdiagnose! Sie wird nur gestellt, wenn Tierärzte nach einer gründlichen und sorgfältigen Untersuchung nichts anderes finden!
Das beinhaltet eine präzise Anamnese:
- Wann tritt das Headshaking auf?
- Ist das Headshaking wetterabhängig oder generell saisonal?
- In der Reithalle genauso stark wie auf dem Platz?
- Wie wird das Pferd gehalten und geritten? Welcher Sattel wird benutzt? Welche Trense? Wie verhält es sich mit Ausbindern?
- Hat das Pferd bei Fremdreitern die gleichen Symptome?
- Wurde schon einmal ein Nasennetz oder ein Ohrschutz angewendet? Führte das zur Verbesserung?
Mögliche Hilfsmittel, die du ausprobieren kannst:
- Reitertest: Hat das Pferd bei Fremdreitern die gleichen Symptome?
- Wurde schon einmal ein Nasennetz oder ein Ohrschutz angewendet? Führte das zur Verbesserung?
- Ebenso gibt es inzwischen dunkle Kontaktlinsen für Pferde.
3. Wie wird die Ursache für Headshaking untersucht?
Der Tierarzt führt dann einen Gesundheitscheck durch, also eine klinische allgemeine Untersuchung, und dann noch spezielle weiterführende Untersuchungen für die jeweiligen Organsysteme. Dazu gehört auch die Untersuchung unter dem Reiter und an der Longe, eine Maulhöhlen-Untersuchung, ein Abklopfen (Perkussion) des Schädels und weiterführende Diagnostik wie CT, MRT, Endoskopie und Röntgen. Die Augen werden unter die Lupe genommen, denn auch die PA, die periodische Augenentzündung kann Headshaking verursachen – zur PA habe ich dir eine ausführliche Podcastfolge produziert, hör dort rein, um mehr über die häufigste Augenerkrankung beim Pferd zu erfahren.
Wie an den Beinen kann man auch die Nerven am Kopf abspritzen, also eine diagnostische Anästhesie durchführen. Wie bei den Beinen achtet der Tierarzt auf ein Vorher-Nachher-Effekt, ist die Anästhesie (die Betäubung) positiv, d.h. die Symptome sind danach weg, kann der Nerv chirurgisch lahm gelegt werden – das muss allerdings nicht in allen Fällen zum Erfolg führen und Rezidive kommen häufig vor sowie leider auch Komplikationen, daher ist diese Therapieform als Ultima-Ration angesehen. Leider sind die Therapiemöglichkeiten insgesamt begrenzt und teilweise ohne nachhaltige Verbesserung der Symptome. Möglich sind verschiedene Medikamente und wie gerade beschrieben ein chirurgischer Eingriff.
Zusammenfassung
Dein Pferd zeigt Headshaking? Dann solltest du wissen, dass es 2 Formen gibt mit 5 Schweregraden. Die erste Form das symptomatisches Headshaking hat seine Ursache in anderen körperlichen Beschwerden, wie zum Beispiel Zähne, Lahmheiten oder Schmerzen durch Equipment. Das betrifft allerdings nur 10% der Pferde – eine sorgfältige und präzise Untersuchung ist hier von immenser Bedeutung!! Die Therapie liegt in der Behandlung der auslösenden Krankheit.
Die zweite Form ist das idiopathische Headshaking beim Pferd, es steht im Zusammenhang mit einem Kopfnerv, dem Nervus trigeminus. Diese Form wird häufig mit der Trigeminusneuralgie des Menschen verglichen. Der Nerv löst Schmerzen aus, die zum Headshaking führen. Die genaue Diagnose ist eine Ausschlussdiagnose – beweisend für diese Diagnose ist also, dass nichts anders gefunden wird. Unterm Strich trifft dies leider auf die meisten Pferde zu mit Headshaking, nämlich laut Statistik rund 90%.
Ohne die genaue Ätiologie/Krankheitsursache zu kennen ist eine Therapie schwierig und nicht immer erfolgreich, sodass stark betroffene Pferde teils eingeschläfert werden, um sie zu Erlösen.
Anderen Pferden kann mit einem Nasennetz, Ohrenschutz oder dunklen Kontaktlinsen gut geholfen werden und sind weiterhin ohne Probleme reitbar.
Eine informative Zeit mit dem Podcast
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