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Episode #13 Mauke
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Heute erfährst du etwas über Hauterkrankungen bei Pferden. Am Ende dieser Episode weißt du genau was Mauke ist und wie du deinem Pferd weiterhelfen kannst.
Definition Mauke
Der Begriff Mauke beschreibt eine Hautentzündung (Dermatitis), die meist im Bereich der Fesselbeuge vorkommt. Dabei bleibt die Ursache dieser Entzündung unklar — in den meisten Fällen handelt es sich um eine Faktorenkrankheit. Das bedeutet mehrere Umstände und Ursachen kommen zusammen und lösen in der Kombination die Krankheit aus. Ein Faktor alleine reicht in der Regel nicht aus, um die Krankheit auszulösen.
Risikofaktoren für Mauke

Die Haut ist ein Spiegel des Körper und der Seele.
Ein Faktor sind Nässe und reizende Substanzen, dazu zählen:
- schmutziges Einstreu
- matschige Paddocks
- Urin und Kot
Allerdings sind das nur Faktoren, die einen Ausbruch begünstigen, da sie die Hautbarriere herabsetzen. Als alleinige Ursache reichen dieses Faktoren eben nicht aus, wie oft behauptet wird.


Ein weiterer Faktor ist das Immunsystem, das für die Abwehr von äußeren krankmachenden Faktoren zuständig ist. Ist nun das Immunsystem geschwächt des Pferdes bewirkt dies ebenfalls häufig eine schlechtere Hautbarriere.
Das Immunsystem wird geschwächt durch:
- Stress (Transport, Stallwechsel, Anreiten)
- Scheren im Winter
- Krankheit
- Fütterungsfehler
- Wurmbefall
- YOPIS (young, old, pregnant, immunsuppresiv, sick)
Die YOPIS sind eine Risikogruppe an Pferden, die alle ein anfälligeres Immunsystem aufweisen und eine besondere Betreuung benötigen (2. Phase — Prävention, des 4.Phasen-Modells).
Ebenfalls kann die Jahreszeit einen Einfluss nehmen, im Frühjahr und im Herbst zur Zeit des Fellwechsel ist die Haut anfälliger für Krankheiten.
Füchse mit weißen Beinen sind leider besonders anfällig sowie Tinker und Kaltblüter mit dem langen und buschigen Behang in den Fesseln.
Die Organ Niere, Leber, Darm sind für die Entgiftung des Körpers zuständig, sind diese überlastet oder krank, können auch sie beteiligt sein bei dem Auftreten von Mauke!
Weitere Faktoren wie kleine Verletzungen oder ständiges Waschen (zuviel Sauberkeit ist ebenfalls schädlich!) stellen dann eine Eintrittspforte für verschiedene Erreger (Bakterien, Pilze, Viren, Parasiten) dar, die dann ungehindert in die Haut des Pferde eindringen können.
Symptome der Mauke
Die Haut ist geschwollen, gerötet, zeigt Schuppen, Krusten und klebriges Sekret in einigen Fällen. Die Beine schwellen in vielen Fällen an, nun ist die Hautbarriere stark gestört und für viele Erreger bildet der Bereich den optimalen Nährboden, um die Haut zu befallen. Bei einem Abstrich findet das Labor sehr wahrscheinlich sehr viele Erreger — Pilze, Viren, Bakterien. Der Befall mit Milben führt zu starken Juckreiz, die Pferde stampfen und nagen mit den Zähnen an den Hinterbeinen.
Im chronischen Stadium kommt es zu warzenartige Wucherungen.

Krusten

Rötung
Therapie der Mauke
WICHTIG: SELTEN waschen!! Ein bis zweimal in der Woche ist absolut ausreichen! Dabei verwende ein desinfizierendes Shampoo (Chlorhexidin) und löse alle Krusten ab. Danach gut mit einem sauberen Handtuch trocknen.
Grundsätze der Maukebehandlung:
- trocken und sauber!
- Immunsystem unterstützen
- Hautbarriere stärken (z.B. über das Futter mit Zinkpräparaten)
Medikamente, die systematisch verabreicht (intravenös, oral oder intramuskulär) werden gegen Bakterien (Antibiotika), Pilze (Pilzimpfung) und Parasiten (Mittel gegen Milben) können zum Einsatz kommen.
Salben, die lokal verwendet werden sollten die Hautporen offen lassen, demnach vermeide bitte Silberspray oder Melkfett! Deutlich besser geeignet ist Lebertran-Zink-Salbe oder Puderspray. In einigen Fällen ist ein Verband sinnvoll, in anderen Fällen ist frische Luft und Sonne die bessere Wahl, das muss im Einzelfall entschieden werden.
Diagnostik bei Mauke
Ein Blutbild zur Kontrolle der Leber- und Nierenwerte ist sinnvoll und da häufig auch Fütterungsfehler (Eiweißüberschuss und hoher Stärkeanteil) eine Rolle spielen sollte die Ration überprüft werden, am besten mit einer Rationsberechnung.




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