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QUIZ MIT PFERDETIERÄRZTIN DR. VERONIKA KLEIN

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Podcast

Rückenschmerzen bei Pferden behandeln

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Dein Pferd läuft steif, ver­wirft sich oder stol­pert stän­dig? Rittigkeitsprobleme sind sehr häu­fig in der Praxis und die Therapieformen viel­fäl­tig — Chiropraktik, Osteopathie, Physiotherapie und so wei­ter — was ist was? Gibt es Unterschiede? Heute er­fährst du mehr über die ver­schie­de­nen Behandlungen und war­um ein Pferd NIE ei­nen Wirbel aus­ge­renkt hat.

Die Begriffe der ver­schie­de­nen Berufsbezeichnungen sind in Deutschland nicht ge­schützt und es ist nicht er­sicht­lich wel­che Ausbildung der Therapeut hat­te, die ihn dazu be­fä­higt das Pferd zu be­han­deln. Nicht je­der Therapeut muss Tierarzt sein und auch wenn die Ausbildung in Anführungsstrichen nur in ei­nem Wochenendekurs ab­sol­viert wor­den ist, heißt das na­tür­lich nicht, dass  die­ser Therapeut per se kei­ne gute Arbeit leis­tet-trotz­dem scha­det et­was mehr Hintergrundwissen über Anatomie und Pathologie nicht.

Ursachenforschung bei Rückenschmerzen

Was ist nun zu tun wenn dein Pferd Rückenschmerzen hat, steif läuft oder sich im­mer zu ei­ner Seite im Genick ver­wirft? Zunächst soll­ten wir auf Ursachenforschung gehen:

- ein schlecht pas­sen­der Sattel
- ein Sturz oder Festliegen in der Box
- ein­sei­ti­ge Belastung durch im­mer gleich­blei­ben­des Training
- ein schlecht sit­zen­der Reiter (auch der Reiter darf zu Physiotherapie ge­hen)
- Bewegungsmangel
- Schmerzen in den Gliedmaßen – jede Lahmheit führt zu ei­ner Kompensation im Rücken
- aber auch eine Zahnbehandlung oder eine Vollnarkose kön­nen zu Blockaden in den Gelenken nach sich ziehen.

Blockaden im Rücken

Bei ei­ner Blockade ei­nes Gelenkes be­steht eine Bewegungseinschränkung zwei­er Knochen, im Falle des Rückens zwei­er Wirbel, aber na­tür­lich kann auch das Kiefergelenk be­trof­fen sein nach ei­ner Zahnbehandlung. Der Wirbel ist also nicht raus, son­dern nur ein­ge­schränkt in sei­ner Bewegung. Ich ste­he mor­gens auf und möch­te mit mei­nen Fingerspitzen mit durch­ge­stre­cken Knien die Zehenspitzen be­rüh­ren – mor­gens 5:30  ich bin ein­ge­schränkt in mei­ner Bewegung, nach ein paar Übungen geht es dann schon bes­ser. In der Wirbelsäule ver­läuft das Rückenmark und an je­dem Wirbel tritt an der Seite ein Spinalnerv aus, der das um­lie­gen­de Gewebe und die in­ne­ren Organe ver­sorgt. Kommt es in die­sem Bereich zu Schwellungen, ei­ner Blockade oder de­ge­ne­ra­ti­ven Veränderungen wird das Loch aus dem die Nerven aus­tre­ten ver­engt und der Nerv wird ge­reizt und kann sei­ne Funktion nicht voll­stän­dig leis­ten. Muskeln brau­chen ei­nen stö­rungs­frei­en Nervenimpuls, um die Bewegungen ge­schmei­dig und rich­tig aus­zu­füh­ren-sonst kommt es zu Verspannungen und Schmerz. Und das kann rich­tig weh tun, ich durf­te ei­nen sol­chen Hexenschuss er­le­ben vor ei­ni­gen Jahren, wäh­rend ei­ner Reitstunde hat­te ich plötz­lich ei­nen ste­chen­den Schmerz im Rücken und konn­te mich ge­fühlt nicht mehr be­we­gen, ich muss­te mich vom Pferd he­ben las­sen-selbst das Lachen hat Schmerzen ver­ur­sacht. Jeder der Rückenschmerzen kennt oder mal mit ei­nem stei­fen Nacken auf­ge­wacht ist, weiß wie un­an­ge­nehm das ist. Wenn du bei dei­nem Pferd nun Symptome fest­ge­stellt hast, Verwerfen, steif zu ei­ner Seite, Kreuzgalopp, zieht nicht rich­tig an die Hand ran oder an­de­re Rittigkeitsprobleme soll­te sich ein Therapeut dein Pferd anschauen.

Chiropraktik, Osteopathie, Physiotherapie- Was ist was?

Die Begriffe Chiropraktik, Osteopathie, Physiotherapie und Akupuntur zu un­ter­schei­den ist für die meis­ten gar nicht so ein­fach. Und lei­der hört man in der Stallgasse des öf­te­ren “mein Pferd hat­te ei­nen Wirbel raus und der Therapeut hat ihn wie­der ein­ge­renkt”. Ein Pferd hat NIE ei­nen Wirbel aus­ge­renkt. Wäre das der Fall, also der Wirbel wäre aus­ge­renkt, dann wäre das Tier querschnittsgelähmt!

Das Ziel der ver­schie­de­nen Therapieformen ist es dem Pferd sei­ne voll­stän­di­ge Gelenkbeweglichkeit wie­der her­zu­stel­len. Der Weg dort­hin und die zu­grun­de­lie­gen­den Theorien sind al­ler­dings un­ter­schied­lich.

Aber wer soll jetzt kom­men? Chiro, Osteo, Physio, Tierarzt, Akupunkteur, die Liste kann man si­cher noch weiterführen.

Chiropraktik beim Pferd

Die Chiropraktik ist eine ma­nu­el­le Behandlungsmethode, die bei vie­len Gesundheits- und Rittigkeitsproblemen des Pferdes ein­ge­setzt wer­den kann. Sie stellt die Gelenkbeweglichkeit der Wirbelsäule wie­der her und er­mög­licht so dem Pferd sein vol­les Leistungspotential zu nut­zen. Dabei wer­den zur Untersuchung und zur Therapie le­dig­lich die Hände ver­wen­det. Die Gelenkbeweglichkeit wird über­prüft und wenn die­se ein­ge­schränkt ist wird ein Impuls oder bes­ser ein ge­ziel­ter Reiz – in Form von ei­ner ge­ziel­ten, schnel­len und kraft­vol­len, aber sehr klei­nen Bewegung, ei­nem klei­nen Stoß durch­ge­führt um die Blockade zu lö­sen. In der Wirbelsäule ver­läuft das Rückenmark und schon klei­ne Fehlstellungen in den Gelenken der Wirbelsäule ver­än­dern den Informationsfluss im Rückenmark, also dem Nervensystem und da­mit die Funktion vie­ler Anteile im Körper –Muskeln und in­ne­ren Organen. Bei der Chiropraktik wird also die Funktionsstörung im Nervensystem be­han­delt, kurz das Wirkprinzip ba­siert auf ei­ner neu­ro­lo­gi­schen Therapie. Natürlich stellt die Behandlung auch die rei­bungs­freie bio­me­cha­ni­sche Funktion im Bewegungsapparat wie­der her, die Gelenkflächen glei­ten wie­der pro­blem­los. Zudem wirkt der ge­ziel­te Impuls schmerz­lin­dernd. Stell dir vor du haust dir mit dem Hammer auf den Finger, was machst du? Du schüt­telst dei­ne Hand, die Nervenbahnen für Bewegung lei­ten den Impuls schnel­ler als den Schmerzreiz, so­dass du die­sen we­ni­ger spürst. Das Selbe Phänomen be­wirkt die Schmerzlinderung bei der Chiropraktischen Behandlung durch die schnel­le kraft­vol­le Bewegung. Die Behandlung be­inhal­tet dem­nach ei­nen neu­ro­lo­gi­schen, ei­nen bio­me­cha­ni­schen und ei­nen schmerz­lin­dern­den Effekt. Um mal die Problematik der Berufsbezeichnungen deut­lich zu ma­chen – ein Chiropraktor, hat Chiropraktik 5 Jahre stu­diert an ei­ner Universität, ein Chirotherapeut ist ein Humanarzt der eine Zusatzausbildung ge­macht hat und eine Chiropraktiker hat eine Ausbildung an ei­ner Heilpraktikerschule er­langt, steht also Heilpraktikern und Ärzten offen.

Osteopathie bei Pferden

Und die Osteopathie ist noch­mal et­was an­de­res. Die Osteopathie be­han­delt auch Bewegungseinschränkungen von Gelenken und be­schäf­tigt sich auch mit den in­ne­ren Organen. Hier liegt der be­son­de­ren Augenmerk auf der Blutversorgung der Gewebe, so­dass die Versorgung mit Nährstoffen aber auch die Entsorgung von Schlackestoffen ge­währ­leis­tet ist. Ganz grob Chiropraktik Augenmerk auf das Nervensystem, Osteopathie auf die Durchblutung – die ar­te­ri­el­le Regel, das Ziel und der Weg sind aber sehr ähn­lich. Ja, ich weiß sehr grob, wer das Thema ver­tie­fen mag, darf sich na­tür­lich im Internet schlau ma­chen, das wür­de hier aber den Rahmen sprengen.

Physiotherapie bei Pferden

Die Pferdephysiotherapie ist ein Behandlungsstandard nach Verletzungen und Operationen, wie aus der Humanmedizin be­kannt. Zusätzlich wird die Physiotherapie an­ge­wen­det zur Leistungssteigerung bei Sportpferden, wie z.B. bei Fußballprofis. Die wer­den ja vor­her, nach­her und im Spiel von Physiotherapeuten be­treut und be­han­delt. Ein Hauptteil der Behandlung um­fasst die Erkrankung der Muskeln und Sehnen-ver­ein­facht aus­ge­drückt, könn­te man sa­gen die Physiotherapie be­han­delt über­wie­gend das Weichteilgewebe. Neben den ma­nu­el­len Methoden wie der Massage (Stresspunktmassage), Lymphdrainage oder Mobilisation wer­den auf tech­ni­sche Hilfsmittel zu­ge­grif­fen wie zum Beispiel der Magnetfeld-Decke, dem Matrix-Rhythmus-Gerät oder ei­nem Solarium.

Akupunktur bei Pferden

Zum Schluss noch zur Akupunktur: Seit tau­sen­den Jahren schätzt man die Akupunktur in China als wirk­sa­me Hilfe bei Schmerzen, funk­tio­nel­len und psy­chi­schen Erkrankungen. Heute hat auch die Veterinärmedizin die Akupunktur in ihr Behandlungsspektrum auf­ge­nom­men – bei vie­len Beschwerden ist die Akupunktur als Therapie an­er­kannt. Ich set­ze die Akupunktur ger­ne bei Atemwegserkrankungen oder Augenentzündungen un­ter­stüt­zend ein, be­son­ders bei chro­nisch kran­ken Patienten mit COB oder PA (pe­ri­odi­sche Augenerkrankung).

Aber auch in Kombination mit der Physiotherapie und der Chiropraktik set­ze ich sie ein zum lö­sen von Verspannungen.

Hier geht es zur Podcastepisode über die PA oder Mondblindheit.

Ziehen am Bein

Noch ein paar Worte zu “der hat ein­mal am Bein ge­zo­gen und war wie­der weg”: bei der Arbeit mit lan­gen Hebeln wird nicht nur das blo­ckier­te Gelenk im Rücken be­han­delt, son­dern auch noch alle an­de­ren die zwi­schen Huf und Rücken lie­gen. Dadurch kön­nen Bänder, Gelenkkapseln und Muskeln über­dehnt wer­den; Zerrungen und Entzündungen kön­nen fol­gen. Reißt man ge­walt­sam am Bein, kann das zu­dem die Gefäße des Lymphsystems, des Blutsystems und auch des Nervensystems schaden.

Differentialdiagnosen zur “Blockade im Rücken”

Ein steif ge­hen­des Pferd muss nicht im­mer Rückenschmerzen ha­ben, Differentialdiagnosen müs­sen in Betracht ge­zo­gen wer­den – Hufrehe, PSSM, Kreuzverschlag, eine Ahornvergiftung oder auch Gliederschmerzen durch ho­hes Fieber sind mög­li­che Ursachen und müs­sen von Tierarzt ab­ge­klärt wer­den. Auch soll­te je­des Pferd vor­her ein­mal im Schritt und im Trab an­ge­schaut wer­den, wenn das Pferd eine di­cke Sehne hat und auf dem Bein deut­lich lahm geht, kann zwar im Anschluss eine phy­sio­the­ra­peu­ti­sche Behandlung Sinn ma­chen, je­doch muss erst das Problem in dem Bein be­han­delt wer­den, sonst nimmt der Körper im­mer wie­der eine Kompensationshaltung ein.

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde

Und zum Schluss eine Behandlung durch den Therapeuten kann kein ent­spre­chen­des Training und gu­tes Reiten er­set­zen oder schlecht sit­zen­des Equipment aus­glei­chen – ein Therapeut kann nicht ein­mal die Hände auf­le­gen und zau­bern. Ein Mensch der Rückenschmerzen hat, geht auch nicht ein­mal zur Physio und ist ge­heilt – nein, er geht re­gel­mä­ßig, macht zu Hause sei­ne Übungen, nimmt am Rehaprogramm teil und macht Krankengymnastik. Und je­der weiß, bleibt man nicht dran, kom­men die Beschwerden wie­der. Dass heißt, nach der Behandlung muss zu Hause im Stall am Training und am Reiten ge­ar­bei­tet werden.

Schön ist es wenn Trainer, Sattler, Reiter und Therapeut zu­sam­men­ar­bei­ten, denn im Team sind po­si­ti­ve Veränderungen im Sinne des Pferdes am Besten mög­lich — Man hat ja nie ausgelernt!

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